Der Gemüseanbau dieses Jahr stand im Zeichen der Mischkultur. Nichtsahnend was das Gartenjahr 2021 wettertechnisch mit sich bringen wird, habe ich im Januar angefangen zu planen. Im Februar gab es bereits die ersten Frühlingsboten. Das hat mich bei der Auswahl von Gemüsesorten und Saatgut motiviert.
Ende Februar konnten wir bei strahlendem Sonnenschein mit der Gartenarbeit beginnen. Ich habe ein paar Gestaltungsprinzipien der Permakultur vorgestellt, die wir bei der Gartenplanung angewendet haben. Wir haben eine Sonnenfalle gebaut und im März war dann mein Gewächshaus dran. Das erste was mir aufgefallen ist, ist dass sich das Gewächshaus schnell bis auf 40°C aufheizt. Ein ausreichende Belüftung, vor allem an sonnigen Tagen, ist also sehr wichtig. Vielmehr hat mich aber interessiert, ob mein Gewächshaus bereits ab April frostfrei ist und was es mit den Frühlingsfrösten auf sich hat. Tatsächlich blieb die Temperatur ab April im Gewächshaus auch bei nächtlichen Frösten über Null Grad.
Unsere Gartenerde ist ziemlich lehmig und schwer. Außerdem war ich mit der Qualität der gekauften Erde zum Befüllen der neuen Beete nicht zufrieden. Deshalb habe ich mich mit der Zusammensetzung des Bodens und Möglichkeiten zur Verbesserung der Bodenbeschaffenheit beschäftigt.
Anfang März habe ich angefangen im Haus Gemüsepflanzen vorzuziehen. Es folgten die ersten Direktsaaten im Gewächshaus und im Hochbeet. Dabei ist einiges schief gelaufen. Deshalb bin ich in einem Blogbeitrag auf den Aufbau eines Samenkornes und die Schritte der Keimung eingegangen. Ich wollte herausfinden, was ich das nächste Mal besser machen kann. Bei meinen weiteren Aussaaten hat es dann zwar besser geklappt, aber mir fehlt noch die Übung und Routine beim Säen.
Anfang Mai liefen die Vorbereitungen für die bevorstehende Gartensaison auf Hochtouren. Aus Recycling-Material habe ich ein paar einfache Pflanztröge gebaut, das Bohnentipi vorbereitet und ein kleines Moorbeet für Heidelbeeren angelegt. Im zweiten Schritt folgten unser Tomatendach und unser Miniteich mit Wasserspiel.
Ende Mai waren dann auch die letzten selbstgezogenen und gekauften Setzlinge im Beet. Vor allem die wärmeliebenden Gemüsepflanzen, wie z.B. Auberginen und Paprika hatten wegen dem kalten und nassen Wetter Startschwierigkeiten, die sie auch im Laufe des Sommers nicht mehr aufholen konnten. (Wenn man dieses Jahr überhaupt von einem Sommer reden kann.) Auch wenn ich bei der Anzucht meiner Tomaten- und Paprikapflänzchen einiges falsch gemacht habe, konnte ich am Ende des Sommers beim Ertrag keinen Unterschied zwischen den gekauften und selbstgezogenen Pflanzen erkennen.
Trotz des bescheidenen Wetters und dank des Gewächshaus gab es bereits früh im Jahr die ersten Ernteerfolge. Bereits ab April konnten wir unseren eigenen frischen Salat ernten. Und auch die Zucchini- und Kürbispflanzen haben bei Sonnenschein ordentlich Gas gegeben.
Im Juni ist dann etwas Ruhe in den Garten eingekehrt. Die Sonne hat sich öfter mal blicken lassen und alles ist ordentlich gewachsen. Außer der Schneckenplage und ein paar Radieschen, die keine Knollen bilden wollten, gab es keine nennenswerten Probleme.
Anfang Juli war ich noch guter Dinge, dass meine Tomaten mit Überdachung das nasse Wetter ohne Braunfäule überstehen werden und habe fleißig ausgegeizt. Wenige Wochen später war die Enttäuschung groß, als nach und nach alle Tomatenpflanzen Braunfäule bekamen. Sicherheitshalber habe ich 25kg unreifer Tomaten geerntet. Im Keller sind die meisten nachgereift und ich konnte einige Gläser Tomatensauce einkochen. Auch die Früchte, die ich an den Pflanzen hängen gelassen habe, sind zum Großteil noch reif geworden. So schlimm wie es am Anfang aussah, war es am Ende dann zum Glück doch nicht und ich konnte mit meiner Tomatenernte zufrieden sein. Außerdem hatte ich ja nicht nur Tomaten sondern noch viel anderes, gesundes Gemüse im Garten – Dank Vielfalt und Mischkultur, was in der Permakultur sehr wichtig ist. Mein Highlight dieses Jahr war das Hügelbeet mit Kohl und Kürbis.
Und dann war da noch unsere Blumenwiese. Im April angelegt hat sie uns bis Oktober mit einer reichlichen Blüte erfreut.
Ein weiteres tolles und spontanes Projekt dieses Jahr, war der Anbau von Kartoffeln. Ich hatte vor ein neues Beet anzulegen und viele Grassoden übrig. Mit dem Gestaltungsprinzip der Permakultur „Fahre eine Ernte ein“ hatte ich im Juli nicht nur leckere Kartoffeln, sondern auch ein neues Beet mit richtig schöner dunkler, feinkrümeliger Erde.
Im September und Oktober musste ich den Garten weitestgehend sich selber überlassen. Wir mussten den Haushalt von der Oma auflösen – eine Mammut-Aufgabe. Dem Garten hat es nicht geschadet und ich konnte für mich mitnehmen, wie die Permakultur durch ein nachhaltiges Einkaufsverhalten auch im Alltag nützlich sein kann.
Gegen Ende des Jahres war es mir dann wichtig ein Fazit zu ziehen, wie erfolgreich meine Planungen letztendlich waren, vor allem im Bezug auf die Mischkultur und Sortenwahl. Tiere konnte ich auch schon einige beobachten. Mein Highlight war ein Igel. Bei den Gemüsesorten hat mich vor allem der Kürbis „Langer von Nizza“ begeistert.