Anbauplanung mit Mischkultur – Fazit für 2021

Dieses Jahr war mein Hauptziel, bei der Anbauplanung die Vorteile der Mischkultur zu nutzen (s. Anbauplanung mit Mischkultur). Über den Sommer konnte ich schon einiges beobachten und viele Erfahrungen für die nächsten Anbaupläne mit Mischkulturen sammeln. Insgesamt waren meine Mischkulturen erfolgreich. Ich konnte viel ernten und hatte keine Totalausfälle durch Schädlinge oder Krankheiten.

Gute Mischkulturpartner

Tabelle

Hier ist eine aktualisierte Liste mit den guten Mischkulturpartnern, die ich dieses Jahr ausprobiert habe. Ich habe mich mal mehr mal weniger an den Plan vom Januar gehalten. Einige ursprünglich geplante Mischkulturen habe ich doch nicht umgesetzt, weil es vom Platz oder Sä- bzw. Pflanzzeitpunkt nicht zusammen gepasst hat. Hier muss ich auch erst noch Erfahrungen sammeln, welche Kombinationen diesbezüglich Sinn machen.

gute PartnerFazit
SalatKerbel (gg. Läuse und Schnecken)Läuse gab es im Hochbeet nicht und Schnecken habe ich am Kerbel auch keine gesehen. Salat und Kerbel passen auch vom Wuchs her gut zusammen weil sie sich nicht gegenseitig überwuchern.
Brokkolirote Beete (gute Nährstoffnutzung)Diese Kombi hat im Hochbeet auch sehr gut funktioniert. Die rote Beete war bereits abgeerntet bis der Brokkoli richtig viel Platz gebraucht hat.
KohlTomate (gg. Kohlweißling, Erdraupen)
Sellerie (gg. Kohlweißling, Erdraupen)
Lauch (gg. Kohlweißling)
Mischkultur mit Tomate war dieses Jahr schwierig, da die Tomaten wegen der Braunfäule bereits weitgehend entblättert waren bis die Kohlweißlinge bei uns in größeren Mengen aktiv wurden. So war die Ablenkung der Kohlweißlinge durch den Geruch der Tomate nicht mehr wirklich gegeben.
Sellerie und Kohl hat im Rundbeet gut funktioniert. Auf dem Hügelbeet hat es dem Sellerie insgesamt nicht so gut gefallen und er wurde schnell vom Wirsing überwuchert.
Beim Lauch hatte ich das Gefühl, dass es ihm besser gefällt, wenn er alleine steht und nicht von anderem Blattgemüse umwachsen wird. Vielleicht zieht Kohl auch viele Nährstoffe ab.
TomateBasilikum (gg. weiße Fliege, Mehltau)
Sellerie (Aromaverbesserung, Platzausnutzung, gg. Braunfäule)
Petersilie (Nährstoffnutzung, Aromaverbesserung, Platzausnutzung)
Basilikum wollte dieses Jahr irgendwie nicht so richtig wachsen. Vielleicht hatte er bei den Tomaten nicht genug Sonne und es war ihm zu kalt. Außerdem haben Tomaten und Basilikum unterschiedliche Wasseransprüche. Während es bei der Tomate am besten ist, einmal pro Woche viel zu gießen, sollte der Basilikum bei viel Sonne alle 1-2 Tage gegossen werden.
Das Gleiche gilt auch für den Sellerie. Als ich angefangen habe, den Sellerie vermehrt zu gießen, ist er auch zwischen den Tomaten richtig gut gewachsen und hat große Knollen gebildet.
Die Petersilie ist bei den Tomaten fast zu gut gewachsen.
BlumenkohlTomate (gg. Kohlhernie)Da ich bisher im Garten noch nie Kohlhernie oder Sellerierost hatte, kann ich nicht sagen ob diese beiden Mischkulturen etwas bringen. Ich werde diese Mischkulturen aber weiter nutzen, wenn es in den Anbauplan passt, dass diese Krankheiten erst gar nicht in meinen Garten kommen.
SellerieKohl (gg. Sellerierost)s.o.
ZucchiniZwiebel (gg. Pilzkrankheiten)
Basilikum (gg. Mehltau, weiße Fliege)
Die Zucchini hat erst Ende September Mehltau bekommen, was recht spät ist. Ich denke hier hat aber auch das Wetter dieses Jahr eine Rolle gespielt.
BohnenBohnenkraut (Aromaverbesserung, gg. schwarze Bohnenlaus)Anfangs hatten die Bohnen ein paar Läuse, aber die sind schnell von selbst wieder verschwunden.
ErdbeereKnoblauch (gg. Schimmel)Eine sehr schöne Mischkultur, die ich wieder anwenden werde. Die Erdbeerpflanzen sind das ganze Jahr über gesund geblieben.
ZuckermaisBohnen (Stickstofflieferant)Sowohl Mais als auch Buschbohnen sind sehr schön gewachsen.
Beispielbilder
Im linken Bild sieht man eine Mischkultur aus verschiedenen Kohlsorten (Wirsing, Kohlrabi, Weißkohl) mit Sellerie. In diesem Fall hat der Wirsing allerdings den Sellerie schon zurück gedrängt. Im linken Bild ist eine Mischkultur mit Kohl und Sellerie. Hier konnte sich der Sellerie gegenüber dem Kohl behaupten. Dazwischen sieht man auch noch etwas Lauch, der aber leider nicht gut gewachsen ist.

In diesem Bild sieht man die Bepflanzung unter dem Tomatendach: Tomaten, Sellerie, Petersilie sind sehr gut zusammen gewachsen. Den Grünkohl hatte ich unter das Tomatendach gesetzt, weil die Tomaten Kohlweißlinge fern halten sollen. Das hat überhaupt nicht funktioniert. Dieser Grünkohl war bei den Kohlweißlingen heiß begehrt, wohingegen der allein stehende Grünkohl im Freiland fast nichts abbekommen hat. Ein Grund dafür könnte sein, dass es unter dem Tomatendach sehr windstill ist, das mag der Kohlweißling. Vielleicht haben im Freiland auch mehr Fressfeinde die Kohlweißlingsraupen gefunden.

Dieses Beispiel zeigt gut, dass es auch auf die Sortenwahl ankommen kann, ob eine Mischkultur funktioniert. Im linken Bild oben sieht man, wie der Riesen-Kohlrabi „Superschmelz“ bereits anfängt, den Eissalat zu überwuchern, im Bild darunter ist der Salat komplett überwuchert. Problem hier: der Eissalat hat sehr lange gebraucht bis er erntereif war, er wurde sehr schnell von den riesen Blättern des Kohlrabi überwuchert und hat kaum noch Sonne abbekommen. Der Salat hatte es schattig und feucht – ein Paradies für Schnecken. Im rechten Bild ist eine normalgroße Kohlrabisorte mit Pflücksalat. Das hat sehr gut funktioniert.
Im linken Bild vorne sieht man auch Brokkoli und rote Beete nebeneinander. Hier konnten beide zusammen gut wachsen.

Ungünstige Mischkulturpartner

Auf dem Bild seht ihr zwei Kürbispflanzen. Beide wurde gleichzeitig gesät, gepflanzt und auch fotografiert. Um die kleinere Kürbispflanze wachsen noch einige Kohlrabis. Erst als diese abgeerntet waren hat die Kürbispflanze losgelegt. Kürbispflanzen scheinen es nicht zu mögen, wenn man ihnen zu nah auf die Pelle rückt.

Zu nah an eine Zucchinipflanze würde ich auch nichts pflanzen. Entweder lag es an der Sorte oder der Zucchini hat es in der Sonnenfalle sehr gut gefallen – innerhalb der ersten Wochen ist sie regelrecht explodiert und hat mit ihren kräftigen Blättern alles kleinere überwuchert. Zum Glück waren die Zwiebeln zu diesem Zeitpunkt schon ausreichend groß und konnten bald geerntet werden. Der Strauchbasilikum hinter der Zucchini hatte ausreichend Abstand und konnte sich ganz gut behaupten.

Im Gewächshaus hat sich eine Kombi ergeben, die nicht gut funktioniert hat. Rote Beete und Brokkoli sind sehr gut gewachsen. Die Tomate ist sehr dünn und klein geblieben. Zum einen habe ich gelesen, dass sich Tomaten mit roten Beeten nicht so gut vertragen, zum anderen könnte es sein, dass der Brokkoli der Tomate die Nährstoffe weggenommen hat.

Zusammenfassung

In der Gartenzeitschrift „Kraut und Rüben“ habe ich folgenden Satz gefunden:

Mischkultur ist eine gute Sache und ergibt schöne Gartenbilder, sie soll aber auch praktisch sein.“

Diesem Satz kann ich nur zustimmen. Mischkulturtabellen bieten nur Anregungen, um eigene Erfahrungen zu sammeln und eigene Ideen auszuprobieren. Hier sind meine ersten Erfahrungen noch einmal zusammengefasst.

  • Trotz möglicher, besserer Platzausnutzung durch Mischkultur ist auf ausreichend Pflanzabstand zu achten. Vor allem wenn eine Gemüsesorte kräftiger/stärker wächst als die andere (z.B. Kohlrabi und Salat).
  • Manche gute Mischkulturpartner haben einen unterschiedlichen Wasserbedarf. Das sollte zumindest beim Gießen beachtet werden. (z.B. Tomaten und Sellerie)
  • Bei Mischkulturen mit ähnlicher Wuchshöhe sollte auch auf die Sorte und Wuchsform geachtet werden (z.B. Kohlrabi und Salat), dass die Mischkultur gut funktioniert.
  • Vielfalt sorgt dafür, dass es immer etwas zu ernten gibt und bringt Abwechslung in die Küche

Nicht einzelne Mischkulturen geben einen positiven Effekt, sondern alle zusammen halten den Garten dauerhaft gesund und robust.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert