Frühling: Unser Garten im Wandel

Es ist Anfang April und in unserem Garten hat sich dieses Jahr schon so viel getan. Es macht einfach Spaß im Garten zu sein: zum Arbeiten und zum Genießen. Weil wir immer wieder Helfer am Start hatten, haben wir dieses Jahr schon insgesamt 150 Stunden im Garten geschafft. Aber ich kann euch beruhigen, ein Garten macht nicht jedes Jahr so viel Arbeit, ca. 125 Stunden davon waren für Tätigkeiten, die nicht jährlich wiederkehren. Wer regelmäßig auf meinem Blog unterwegs ist und sich gefragt hat, wie wir alles schaffen sollen, was ich geplant habe (s. meinen Beitrag Sorten- und Saatgutauswahl), den kann ich beruhigen: wir sind sehr gut im Zeitplan. Immerhin ist von meinem Sä-und Pflanzplan schon ca. 1/3 erledigt und von meinem Bauplan ungefähr die Hälfte. Wobei die zeitaufwändigsten Bauaktivitäten für dieses Jahr schon geschafft sind.

Unser Gewächshaus

Die Wahl des Gewächshauses

  • Qualität: Für mich kam es nicht in Frage, ein billiges Gewächshaus für ein paar hundert Euro beim Baumarkt zu kaufen. Deshalb habe ich mich im Bekanntenkreis umgehört: Bekannte von meinen Eltern haben ein qualitativ hochwertiges Gewächshaus von Beckmann und sind sehr zufrieden damit. Also habe ich beschlossen, dass ich auch eines von Beckmann möchte. Da diese Gewächshäuser ihren Preis haben (mit Zubehör ca. 2500€), habe ich erst versucht ein gebrauchtes zu bekommen. Leider gab es nichts passendes. Deshalb habe ich dann doch ein neues bestellt. Je mehr ich mich mit dem Thema Gemüseanbau beschäftigt habe, desto mehr war es mir auch Wert so viel Geld für ein Gewächshaus auszugeben. Immerhin ist es mein Hobby und ich und meine Familie haben lange etwas davon.
  • Größe: Ich habe mich für ein eher kleines mit 6,6m² Fläche entschieden, weil ich darin vor allem Gurken und möglichst früh im Frühjahr und lange im Herbst etwas anbauen möchte. Für Tomaten ist es auch ausreichend sie zu überdachen. Und so eine einfache Überdachung für Tomaten ist um einiges günstiger als ein großes Gewächshaus. Außerdem hat ein Gewächshaus nicht nur Vorteile. Zum Beispiel muss man viel gießen und es ist ohne komplizierte Technik nicht so einfach, das optimale Wachstumsklima für die Pflanzen zu schaffen.
  • Material: Zuerst hatte ich vor ein Gewächshaus aus Glas zu kaufen, weil die Glasfenster einfach zu putzen sind und auch noch nach Jahren aussehen wie neu. Zwischen den Platten der Stegdoppelplatten sieht man oft mit den Jahren Moos wachsen und sie vergilben. Nach einem Beratungsgespräch habe ich mich dann doch für Stegdoppelplatten entschieden. Sie haben eine bessere Isolier-und Schattierwirkung als Glas. Zudem bleiben hochwertige Stegdoppelplatten auch viele Jahre schön und mit einem Kind sind Glasplatten wegen der Bruchempfindlichkeit nicht zu empfehlen. Der letzte war wohl der ausschlaggebende Punkt, vor allem weil Max so aktiv ist und immer mitschaffen will. Außerdem kann ich auch jederzeit die Stegdoppelplatten durch Glasplatten austauschen, wenn ich möchte.

Der Aufbau

Der Aufbau war nicht immer einfach, aber nach gut 150 Stunden Arbeit steht das Gewächshaus nun endlich. Obwohl Marvin handwerklich begabt und viel Erfahrung hat, hatte wir an einigen Punkten Schwierigkeiten; vor allem beim Montieren der Dichtungen, Fenster und der Türe. Wenn man mal raus hat, wie es funktioniert, ist es gar nicht so schwer, aber dann ist das Gewächshaus auch aufgebaut.

Die XPS-Platten dienen zur Isolierung und zum Schutz gegen kleine Tiere, wie z.B. Wühlmäuse. Der Gewächshausrahmen hat eine integrierte Schneckensperre. Deshalb hoffe ich, dass wir im Gewächshaus von diesen Plagegeistern verschont bleiben.
Den Weg haben wir etwas tiefer gesetzt. So haben wir ein flaches Hochbeet im Gewächshaus und es ist angenehmer darin zu arbeiten. Wie ihr im nächsten Bild seht, ist es die perfekte Arbeitshöhe für Max. Er ist immer fleißig am schaffen.
Wie ihr auf dem rechten Bild seht, haben wir im Gewächshaus auf dem Boden schwarze Schläuche. Diese sind mit Wasser gefüllt und wirken als zusätzlicher Wärmespeicher für die Nacht. Für Gurken und Melonen habe ich aus Ästen Rankgerüste gebastelt. Mal schauen ob sie ausreichend stabil sind. Gesät habe ich auch schon Gemüse, die etwas Kälte vertragen: rote Beete, Salat, Radieschen, Karotte und Kohlrabi. Zusätzlich habe ich schon Sommerblüher in Anzuchttöpfe gesät. Diese stehen jetzt auch im Gewächshaus.

Leider haben wir auch schon das erste Problem. Bei starker Sonneneinstrahlung hat es im Gewächshaus sehr schnell über 40°C. Viel zu heiß für die Pflanzen. Da muss ich mich die nächsten Wochen noch um eine Schattierung kümmern, um dieses Problem zu beheben.

Brombeerrankgerüst

  • Material: Stützenfüße, 6x6er Rahmen, Dachlatten, 70mm-Bretter aus Fichte, etwas Holzschutzfarbe, Draht und passende Schrauben
  • Größe: 3,5m x 1m x 2m
  • Materialkosten: ca. 55€
  • Zeitbedarf: 6,5h

In diesem Teil des Beerenbeetes wachsen Brombeeren und Himbeeren. Die Brombeeren können hoch auf das Rankgerüst wachsen und die Himbeeren darunter. Zwischen die Querlatten haben wir einen Draht gespannt, um die Himbeeren zusammenzuhalten. Neben diesem funktionellen Aspekt bringt das Rankgerüst auch Struktur in den Garten und grenzt den Garten ab.

Terrassenbeet

Das Beet vor der Terrasse, war bisher dominiert von großen Buchskugeln. Buchs ist zwar schön anzusehen und auch im Winter grün, allerdings bringt er sonst wenig nutzen. Er blüht nicht und trägt keine Früchte. Zudem wäre er in den nächsten Jahren sowieso dem Buchsbaumzünsler zum Opfer gefallen. Deshalb haben wir uns entschieden die erste Reihe Buchskugeln zu entfernen und dort ein Beet für Kräuter anzulegen. Der Buchs hatte immerhin noch einen letzten Nutzen zur Deko in der Kirche an Palmsonntag. Ursprünglich hatten wir vor, ein kleines Feuchtbiotop als zusätzlichen Lebensraum für Tiere anzulegen. Da das aber mit einem kleinen Kind nicht ideal ist und ein Feuchtbiotop recht viel Pflege bedeutet, haben wir uns dagegen entschieden. Stattdessen werden wir in einer alten Zinkwanne einen kleinen Teich mit Wasserspiel anlegen.

Hier ist noch eine kleine Anekdote wie ich zu der Zinkwanne und auch zu dem Wagenrad daneben gekommen bin. Wir waren auf der Suche nach U-Steinen zur Hangbefestigung. Auf ebay-Kleinanzeigen bin ich nur wenige hundert Meter von unserem Haus entfernt fündig geworden. Es handelte sich um ein Abbruchhaus und uns wurde gesagt wir dürfen alles mitnehmen was wir wollen. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen und haben mitgenommen, was uns als sinnvoll erschien:

  • Eine Kalksteinversteinerung, die jetzt einem Beet vor der Haustür ein Gesicht verleiht.
  • Wegplatten, die im Gewächshaus ihr neues Zuhause gefunden haben.
  • Kalksteine, die ich für die vorübergehende Beetumrandung des Tomatenbeetes verwendet habe.
  • Split, das sich bisher schon an verschiedenen Stellen als nützlich erwiesen hat.
  • Verschiedenes Werkzeug
  • Die Zinkwanne
  • Und zum Schluss habe ich in einem alten Schuppen noch das Wagenrad gefunden
  • ….manchmal muss man einfach Glück haben.

Zeit mit dem Säen zu starten

Endlich ist es Frühling. Es ist lang genug hell und warm genug, um mit dem Säen zu starten – im Haus, im Gewächshaus und im Garten.

  • Mitte Februar habe ich die kleinen Süßkartoffeln vom letzten Jahr zum Austreiben im Haus ins Wasser gestellt.
  • Die Paprikasamen sind Anfang März im Haus in die Erde gekommen.
  • Mitte März habe ich Schwarzwurzeln und die ersten Karotten ins Freiland gesät, eine Woche später dann Knoblauch zwischen die Erdbeerpflanzen gesteckt.
  • Ende März mit der Fertigstellung des Gewächshauses und dem Befüllen der Beete ging es dann richtig los: im Gewächshaus (s. oben), auf dem Hochbeet und in einer Sonnenfalle. Ein paar Tomatensamen haben auch noch ihren Weg in die Erde einer Anzuchtschale auf dem Fenstersims gefunden.
Pläne sind dazu da, um sie anzupassen ;-)Ursprünglich hatte ich vor eine Reihe Paprika ins Hochbeet zu pflanzen (s. Anbauplanung). Da ich aber inzwischen von mehreren Seiten gehört habe, dass Paprika am besten an einem geschützten Ort in einem Topf gedeihen. Also habe ich mich entschieden die Paprikapflanzen in Töpfen vor das Gewächshaus zu stellen. Außerdem bin ich auch nicht so der Fan von Kopfsalat, deshalb habe ich die rechte Seite vom Hochbeet umgeplant. Ende März habe ich je eine Reihe Mangold, Radieschen, Karotte, Babyleaf-Salat und Kerbel gesät.
Ich werde ein Fan vom Vorkeimen. Im Haus lassen sich die Keimbedingungen für diverse Samen viel einfacher erfüllen als im Freiland. So zum Beispiel auch für Erbsen. Es wird eine Keimdauer von bis zu 20 Tagen angegeben, wenn es im Frühjahr noch recht kalt ist. Nach dem Keimen brauchen es die Erbsen nicht mehr so warm zum Wachsen. Zum Vorkeimen habe ich die Erbsen in eine Dose auf eine nasse Küchenrolle gelegt. Die Dose habe ich in ein Geschirrtuch eingewickelt (Erbsen sind Dunkelkeimer) und auf einen Fenstersims gestellt. Zwei Tage später haben sich dann schon die ersten Wurzelspitzen gebildet und ich konnte sie zusammen mit einer weiteren Fuhre Karotten in eine der Sonnenfallen säen.
Das Keimen bzw. Austreiben war schonmal erfolgreich. Minze und Zitronenmelisse haben den Winter auch überlebt. Ich freue mich schon auf den ersten Tee mit frischen Blättern von Minze und Zitronenmelisse. Hoffen wir mal, dass alle jungen Pflänzchen das wechselhafte Wetter von eiskalt zu sehr warm überstehen.

Im Garten ist es bunt

Als wir im Herbst die Bäume gepflanzt haben, habe ich um die Bäume herum Zwiebeln für Frühlingsblüher gesteckt und ein paar wilde Primeln gepflanzt. Das hat sich gelohnt. Jetzt haben wir tolle bunte Farbkleckse auf der Wiese und die Zwiebeln der Frühlingsblüher sollen auch noch Wühlmäuse fern halten.

Es gibt noch einen Grund warum der Frühling so eine tolle Jahreszeit ist. Es ist Bärlauchzeit. Ich habe den Anlass genutzt und eine neue Kategorie auf meinem Blog gestartet, um meine Liebelingsrezepte mit euch zu teilen. Hier findet ihr meine Rezepte für Bärlauchbutter und Bärlauchpesto. Guten Appetit!

1 Kommentar zu „Frühling: Unser Garten im Wandel“

  1. Im Frühling gibt es einiges zu tun. Die Gartenarbeit macht mir aber immer viel Freude. Vor einigen Jahren habe ich angefangen mich intensiv mit der Gartengestaltung auseinander zu setzen.

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