Rückblick 2022 und Ausblick 2023

Letztes Jahr war nicht immer einfach. Zuerst habe ich mir im Mai viel zu viel Gartenarbeit aufgehalst (Frust und Freude im Juni), dann konnte ich von September bis November im Garten so gut wie gar nichts machen, weil es mir wegen meiner Schwangerschaft nicht gut ging. Dafür freue ich mich jetzt umso mehr über meine Schwarzwurzeln und auf den Frühling. Außerdem habe ich trotz allem wieder viel geerntet und viel dazu gelernt, was ich euch in diesem Beitrag weitergeben möchte.

Rückblick 2022

Das Gartenjahr 2022 in Zahlen

Gartenzeit

Wie 2021 habe ich auch 2022 wieder dokumentiert, wie viel Zeit in mein Gartenreich von mir und meinen Helfern gesteckt wurde.

Insgesamt waren es 2022 mit insgesamt 340 Stunden weniger als 2021 (440 Stunden).

  • Der Aufwand für die jährlichen Arbeiten war mit gut 230 Stunden ungefähr gleich wie 2021.
  • Das etwas Mehr an Stunden liegt daran, dass ich 2022 auch die Zeit für das Verarbeiten der Ernte mit aufgenommen habe. Das war allerdings mit ca. 10 Stunden gar nicht so viel wie ich gedacht habe. Ich habe aber viel einfach nur eingefroren. Das macht meiner Meinung nach am wenigsten Arbeit.
  • Die gut 100 Stunden für einmalige Gartenaktionen waren hauptsächlich für den Bau der Natursteinmauer und für neue Beetanlagen und deren Bepflanzung.
  • Von Juni bis August haben wir ca. 15 Stunden/Monat mit Gießen verbracht und das obwohl wir eigentlich eher wenig gegossen haben und es auch ab und zu geregnet hat. Gießkannen schleppen braucht Zeit!

Gartenkosten

2022 habe ich mit 780€ gut 100€ mehr als im Jahr zuvor für den Garten ausgegeben.

Der Großteil (600€) waren einmalige Kosten (z.B. für ein Rankgerüst, Sträucher und Stauden). Wie man sieht, kann das Bepflanzen eines Gartens mit Bäumen, Sträuchern und Stauden ziemlich ins Geld gehen. Und das obwohl ich ziemlich viele Pflanzen von meiner Mama aus ihrem Garten bekommen habe.

Die jährlichen Kosten für Saatgut und einjährige Blumen sowie Gemüsepflanzen waren mit 180€ um 150€ geringer als 2021. Das liegt daran, dass ich mehr selbst ausgesät habe und außer etwas Kompost keine Erde zugekauft habe.

In Realität haben wir in 2022 weitaus mehr Geld in unserem Garten begraben. Wir haben von einem Gala-Bauer einen ebenen Parkplatz vor unser Haus und einen Weg um das Haus anlegen lassen. Dadurch mussten wir Beete neu bepflanzen, deshalb auch die hohen Ausgaben für Stauden und Sträucher. Ein Vorteil war aber, dass wir durch die Baumaßnahmen ausreichend Erde für das Befüllen der Hochbeete und sonstiger Beete hatten. So mussten wir letztes Jahr keine Erde zukaufen.

Ernteerfolge

Hier sind meine Schwergewichte von 2022. Die Spitzkohlpflanzen, die ich angebaut habe, haben alle Köpfe mit 1,5-2kg ausgebildet. Die Ochsenherztomate hatte mehrere Früchte mit ca. 700g. Der Kürbis „Langer von Nizza“ hat dieses Jahr aber alles getoppt: Ein Kürbis hatte 17kg! Was wir mit diesem Ungetüm gemacht haben, erfahrt ihr in einem anderen Blogbeitrag.

Auch sonst konnte sich die Ernte dieses Jahr sehen lassen:

Tiere im Garten

Dieses Jahr haben (wieder) vor allem die Schnecken Probleme gemacht. Der Schaden durch den Kohltriebrüssler hat sich dann doch in Grenzen gehalten. Der Spitzkohl hat noch richtig schöne Köpfe bekommen. Somit war eigentlich nur die Brokkoli-Ernte ein Totalausfall.

Anfang letzten Jahres waren auf einmal einige Erdhaufen im Garten…Wühlmaus oder Maulwurf? Das war hier die Frage. Wir haben das einige Zeit beobachtet und auch unsere Nachbarn gefragt. Wir gehen davon aus, dass wir einen Maulwurf im Garten haben. Statt uns über Hügel und Löcher in unserer Wiese zu ärgern, haben wir uns gefreut. Ein Maulwurf ist nämlich durchaus nützlich. Wir hatten dieses Jahr z.B. keine Probleme mehr mit Mäusen. Außerdem ist die Erde der Maulwurfhügel ideal zum Mischen von Anzuchterde.

Durch einen Gurkensetzling habe ich mir leider Spinnmilben ins Gewächshaus geholt. Als ich es gemerkt habe, war es leider fast schon zu spät. Anfang August mussten die Gurken raus.

Letztes Jahr gab es auch noch eine Premiere. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Haustiere. Seit Pfingsten wohnen zwei süße Kaninchen bei uns. Wenn ich dazu komme, gibt es zu unseren ersten Erfahrungen mit den Kaninchen Lilli und Sissi im Laufe des Jahres einen eigenen Beitrag.

Fazit Sortenauswahl

Im Frühjahr letztes Jahr habe ich verschiedene Gemüsesorten ausgewählt, die ich mal ausprobieren wollte. Hier sind meine Tops und Flops.

Flops

  • Mini-Chinakohl „Pai Tsai“: Der Mini-Chinkohl hat überhaupt nicht funktioniert. Er ist sowohl im Frühjahr als auch im Herbst sofort geschosst.
  • Aubergine: Die zwei Auberginen-Sorten waren zwar eine gute Wahl. Allerdings wollte das Saatgut nicht keimen. Am Ende hatte ich insgesamt nur drei Pflanzen von drei Aussaatversuchen.
  • Wildtomate: Die Wildtomate hat gehalten was sie versprochen hat – unzählige Mini-Tomaten, die auch gut geschmeckt haben. Allerdings haben wir nur sehr wenige geerntet. Der Aufwand ist einfach zu groß. Zum Snacken für Kinder ist sie allerdings gut geeignet. Deshalb wird es dieses Jahr trotzdem eine Pflanze geben, die das Hochbeet herunterwachsen darf, so dass Max gut hinkommt. Von der Braunfäule ist übrigens auch die Wildtomate ab Mitte September nicht verschont geblieben.
  • Wirsing „Rana Zluta“: Schnellwachsend, das war die Sorte – Im Frühjahr hatten wir schnell einen kleinen Kopf zum Ernten. Allerdings scheint diese Sorte auch bei längerer Wachstumszeit nur einen Mini-Kopf zu bilden. Das Saatgut werde ich jetzt noch im Frühjahr aufbrauchen, da man einen schnellen Ernteerfolg haben kann, wenn sonst noch nicht viel wächst. Aber zukünftig setzte ich lieber auf eine langsam-wachsende Sorte, die große Köpfe bildet.
  • Frühreifende Paprika: Bei uns werden die Paprika, egal welche Sorte, auch im Gewächshaus einfach erst im September reif. Aufwand zu Ertrag lohnt sich somit finde ich eigentlich überhaupt nicht. Ganz verzichten möchte ich auf den Anbau trotzdem nicht, aber die Anzahl an Pflanzen werde ich stark reduzieren.
  • Eissalat: Eissalat hat die letzten zwei Jahre ewig gebraucht, um einen Kopf zu bilden (wenn überhaupt). Außerdem ist er sehr beliebt bei den Schnecken. Da setze ich zukünftig lieber rein auf Pflücksalate.
  • Schwarzwurzel „schwarzer Peter“: Diese Sorte scheint gerne zu schossen. Außerdem hatte sie nicht wirklich kürzere Wurzeln als die anderen Sorten, die ich aus ich ausprobiert habe.
  • Zuckermelone: Die Zuckermelone hat leider nach gar nichts geschmeckt. Auch hier ist fraglich ob sich der Aufwand zukünftig lohnt. Ich werde das vorhandene Saatgut noch aufbrauchen und dann den Platz im Gewächshaus lieber für etwas anderes benutzen.

Tops

  • Schnittsalat Redbone: Diese Sorte war ein Volltreffer. Optisch ist die Sorte nicht nur im gemischten Salat ein Hingucker. Außerdem sind die Blätter schön knackig.
  • Runde Zucchini: Sie sind finde ich sogar noch flexibler einsetzbar als längliche Zucchini, weil man sie auch gut füllen kann. Und man kann sie von ganz klein bis ganz groß ernten.
  • Brokkoli Cezar: Wie versprochen bildet diese Sorte schöne Köpfe bei einer wenig ausladenden Pflanze.
  • Zwiebel säen: Die Direktsaat von Zwiebeln hat besser geklappt als gedacht. Leider mögen unsere Schnecken auch sehr gerne Zwiebelgrün.
  • Fenchel: Der direkt gesäte Fenchel hat schöne, nicht allzu große Knollen gebildet.
  • Gelbe Beete: Die gelbe Variante macht nicht so eine Sauerei wie die roten Beete, schmecken aber genauso gut und bereichern jeden Salat.

Karotten wollten dieses Jahr wieder nicht wachsen. Egal welche Sorte – Schnecken!

Die Tomaten haben dieses Jahr zum Glück erst im September mit der Braunfäule angefangen.

Ausblick 2023

Dieses Jahr muss ich auf jeden Fall einiges anders machen, weil ich einfach nicht so viel Zeit haben werde und das wird die nächsten Jahre bestimmt auch nicht besser. Einer von vielen Gründen: Ende April kommt das zweite Baby. Das heißt im Mai, wo eigentlich das meiste zu tun ist, kann/sollte ich wahrscheinlich am besten so gut wie gar nichts machen.

Dieses Jahr werde ich keine neuen Beete anlegen und plane auch keine größeren Gartengestaltungsaktivitäten, die ich durchführen muss.

Außerdem plane ich ein paar weitere Maßnahmen, die mir hoffentlich dieses und die nächsten Jahre die Arbeit erleichtern werden:

  • Schneckenzaun und weitere Maßnahmen, um den Schaden durch Schnecken trotz wenig Absammeln in Grenzen zu halten
  • Tröpfchenbewässerung für Gewächshaus und Tomatendach
  • Bepflanzung eines Beetes mit dauerhaftem Gemüse (z.B. Grünspargel)
  • Anbauplanung mit pflegeleichtem Gemüse – Was macht in meinem Garten Sinn?

Zu diesen Themen wird es noch eigene Blogbeiträge im Laufe des Frühlings geben.

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