Herbst – das Ende des Sommers. Langsam wird es kälter, neblig, das Wetter unbeständiger. Aber der Herbst schenkt uns auch viele Farben und einen bunten Erntekorb. Dieses Jahr habe ich mich besonders über den Herbst gefreut: Nicht nur tolle Farben- und Lichtspiele beim Blick in den Garten, sondern auch das Bewusstsein, dass nun nicht mehr so viel im Garten zu tun ist. Einen Garten zu haben und viel Gemüse aus dem eigenen Garten holen zu können ist toll. Es kann aber auch stressig sein – da tut die Ruhepause im Winter gut.
So bunt ist der Herbst
Im Herbst braucht man keine bunten Blumen für Farben im Garten. Die Blätter der Heidelbeere färben sich knallrot. Die gelblichen Blätter der Weintraube glänzen in der Sonne und die Blätter der Felsenbirne sind wunderschön gemustert.
Es ist mittlerweile zwar schon vieles verblüht und man sieht dem Garten an, dass es auf den Winter zugeht. Dennoch findet man auch im Oktober noch einige bunte Flecken.
- Der Ziersalbei, der den letzten eisigen Winter und die Schnecken im Frühjahr überlebt hat, hat es noch zur Blüte geschafft.
- Die wilde Artischocke, die bereits im ersten Jahr unerwarteterweise zu einer stattlichen Pflanze herangewachsen ist, wollte noch zeigen was sie so drauf hat.
- Die Verbene tanzt lila über allem.
- Irgendwo habe ich sogar noch zwei rote Löwenmäulchen entdeckt.
- Die Dufttagetes geben nochmal alles, bis sie dann mit dem ersten Frost erfrieren.
- Der Borretsch ist vom Frühjahr bis in den Herbst ein blühender Dauergast.
Und hier sind noch meine Lieblingsblumen: Sonnenhüte. Sonnenhüte und Löwenmäulchen sind etwas besonderes für mich. Sie erinnern mich an meine beiden Omas, die beide viel im Garten aktiv waren.
Garteneinblicke
- Das Wasserspiel im Miniteich durfte noch bis Mitte Oktober sprudeln.
- Die Süßkartoffel hat nach den Gurken das Gewächshaus erobert.
- Das Beet vor der Haustür wächst langsam zu. Eine dankbare Pflanze bis in den Herbst ist die Gaura (Prachtkerze). Sie blüht immer noch.
- Im Gemüsegarten warten Grünkohl und Rosenkohl auf die Ernte.
- Unter dem Haselstrauch fühlen sich diverse Kräuter (z. B. Salbei) wohl.
- In dem Trog vor der Haustür ist die Herbstbepflanzung eingezogen.
So lecker ist der Herbst
Im September und Oktober war es dieses Jahr noch einmal außergewöhnlich warm. Das hat den Gemüsepflanzen gut getan.
- Den Anbau von Chinakohl hatte ich eigentlich schon aufgegeben. Das muss ich aber doch nochmal überdenken. Dieses Jahr hatte ich drei schöne Exemplare mit 1-2kg. Wenn man überlegt, dass ich erst im Juni gesät habe und die Setzlinge vom Kohltriebrüssler drangsaliert wurden, ist der Chinakohl ein echtes Wachstumswunder und dazu noch so vielfältig in der Küche einsetzbar. Wir lieben Chinakohlsalat mit Mandarinen und Äpfeln.
- Mein Hokkaido hat sich dieses Jahr entschieden lieber wenige große Früchte mit 3-4kg zu produzieren. Ich habe die ersten Pastinaken geerntet und die zweite Aussaat rote und gelbe Beete war dieses Jahr auch erfolgreich.
- Sehr verwundert war ich über die Stangenbohnen, die Ende September nochmal richtig los gelegt haben. Letztes Jahr sind sie zu diesem Zeitpunkt schon (befallen von Läusen) eingegangen.
- Dieses Jahr hatte ich viele sonnengereifte Tomaten. Fast alle konnten am Strauch rot werden.
- Unser Trauben sind zwar nicht ganz kernlos, dafür aber umso leckerer.
- Über die Süßkartoffelernte dieses Jahr kann ich mich auch nicht beschweren. Mein Sohn erzählt jetzt noch davon.
Wintervorfreude
Die Saison mit wärmeliebendem Gemüse ist vorbei. Aber das ist nicht schlimm. Ich habe ja Vielfalt im Garten und freue mich jetzt über anderes Gemüse: Grünkohl, Sellerie, Postelein, Rosenkohl, Schwarzwurzel und Haferwurzel, Endiviensalat, Petersilie…. Herbst und Winter schmecken anders als der Sommer und das ist auch gut so.
Der Postelein hat sich dieses Jahr im Gewächshaus reichlich selbst ausgesät, dafür wollte der Feldsalat dieses Jahr überhaupt nicht. Die letzten beiden Jahre hatte ich durch Selbstaussaat immer Feldsalat en masse. Dieses Jahr ist kein einziges Pflänzchen von selber aufgegangen. Der Rosenkohl war am Anfang des Herbstes noch recht klein, mittlerweile sind die Röschen aber zu einer erntbaren Größe herangewachsen. Auch der Endiviensalat ist bei niedrigeren Temperaturen nochmal kräftig gewachsen. Die Petersilie gibt Gas seitdem ihr Pflanznachbar die Tomate gewichen ist.
Ruhepause
- Nicht bepflanzte Beete schlummern unter einer Schicht Laub.
- Der letzte Buchs in unserem Garten ist dem Zünsler zum Opfer gefallen und musste weichen.
- Der Maulwurf war im Herbst nochmal aktiv, vermutlich um einen Wintervorrat anzulegen. Jetzt Anfang November erscheinen kaum noch neue Hügel.
- Der Miniteich ruht jetzt bis im Frühjahr.
- Und auch die Tröpfchenbewässerung habe ich in den Winterschlaf geschickt.
Mein Garten ist jetzt bereit für den Winter. Außer ernten gibt es gerade nichts mehr zu tun. Auch wenn ich mich über die Ruhepause im Winter freue, ist mein Kopf schon wieder voller neuer Ideen für das nächste Jahr.
Ich bin dankbar für alles was dieses Jahr gewachsen ist und voller Vorfreude was das nächste Gartenjahr bringen wird.