Bis vor einer Woche hätte dieser Beitrag noch „Es blüht und fruchtet im Juli“ geheißen. Meine Mama war letzte Woche da und Anfang der Woche total begeistert wie gesund alles im Garten aussieht, trotz des nassen Wetters. Drei Tage später war plötzlich der Stamm meiner drei Freilandtomaten voll mit Braunfäule. Am nächsten Tag haben wir immer mehr Tomatenblätter unter dem Tomatendach mit Braunfäule entdeckt. Da wurde mir klar, dass es dieses Jahr nichts wird mit einer fetten Tomatenernte und es sind ein paar Tränen geflossen. Sogar die Tomaten im Gewächshaus sind nicht verschont geblieben. Zum Glück wird in der Permakultur das Thema Vielfalt groß geschrieben und es gibt auch Pflanzen, denen das Wetter dieses Jahr nichts ausmacht.
Pilzkrankheiten an Tomaten
Dieses Jahr haben meine Tomaten nicht nur die Kraut- und Braunfäule. Manche Tomaten haben auch noch eine andere Pilzkrankheit, die ich als Dürrfleckenkrankheit identifiziert habe. Ich persönlich habe davon noch nie etwas gehört und warte erstmal ab, wie schlimm das für die Tomatenpflanze überhaupt ist. Bisher hat sich nicht viel getan. Ganz anders bei der Braunfäule – die drei Tomatenpflanzen auf dem Hügelbeet haben plötzlich ganz stark Braunfäule bekommen. Sogar alle Früchte waren betroffen, so dass nicht einmal ein Nachreifen geernteter Früchte möglich war.
Jetzt hat sich uns die Frage gestellt, was wir mit den ganzen anderen Tomatenpflanzen machen. Die meisten hatten auch schon erste Anzeichen von Braunfäule. Letztes Jahr hatte ich auch Anfang August Braunfäule an den Tomaten und habe dann sofort alle Früchte geerntet. Die meisten sind noch nachgereift. Bei einer Tomatenpflanze habe ich noch eine Woche gewartet und dann waren auch alle Früchte betroffen. Wir haben uns dazu entschieden, die Tomatenpflanzen, die bereits Braunfäule am Stamm hatten, zu entfernen. Bei allen anderen haben wir einen Großteil der Blätter entfernt und hoffen, dass die Tomaten so noch ein bisschen an der Pflanze reifen können. Leider hat ja auch der August wieder kalt und regnerisch begonnen.
So wie es aussieht ist auch eine Überdachung keine Garantie gegen Braunfäule. Dieses Jahr ist es einfach zu feucht und zu kalt…kein gutes Wetter für Tomaten.
Gartenarbeiten
Alles in allem fand ich den Garten im Juli ziemlich anstrengend, obwohl außer Ernten und ein paar Pflegearbeiten nicht viel zu tun war. Ende Juni habe ich mich gefreut, dass das Meiste geschafft ist und ich den Garten endlich genießen kann.…da hat mir das kühle, regnerische Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und wenn es das Wetter mal zulässt, dass man sich abends raussetzen kann, fressen einen die Stechmücken auf.
Irgendwie war es total unbefriedigend nichts tun zu können. Man konnte allem beim Wachsen zusehen, aber wenn mal Zeit gewesen wäre etwas zu tun, war das Wetter schlecht. Einige Stellen verwildern. Das ist vor allem nervig, wenn Wege zuwachsen. Aber es lohnt sich jetzt auch nicht viel Arbeit rein zu stecken, weil wir diese Stellen nächstes Jahr sowieso umgestalten wollen.
Immerhin haben die meisten Pflanzen die Schneckenplage dieses Jahr überlebt. Das ganze Absammeln hat sich gelohnt. Und endlich blühen auch die ganzen Blumen, die ich zum Teil selber gesät habe.
Blütenvielfalt
Ich liebe Sonnenhüte und mittlerweile habe ich auch verschiedene Sorten im Garten. Den ganzen Juli über habe ich mich an der pinken Lupine und dem gelb-orangenen Sonnenhut (mittleres Bild) vor unserer Terrasse gefreut. Vor unseren beiden Kompostern habe ich eine Sonnenblume und Feuerbohnen als Sichtschutz gepflanzt (rechtes Bild), die mittlerweile auch Farbe in den Garten bringen.
Die meisten der folgenden Blumen habe ich selber gesät. Ich bin begeistert wie schön bunt jetzt alles ist=)
Erntevielfalt
Hier ein Einblick in unsere Erntevielfalt. Ich habe seit Mitte Juni kaum noch Gemüse kaufen müssen, weil das Meiste aus dem eigenen Garten kam.
Wer suchet, der findet
Als mein Mann und ich letztes Jahr einen Permakulturkurs besucht haben, meinte die Kursleiterin, dass Pflanzen zu einem kommen, wenn man sie braucht. So ganz unrecht hatte sie nicht.
Wenn man sich mit dem Thema Garten beschäftigt, stößt man ab und zu auf Pflanzen, die man unbedingt auch in seinem Garten haben möchte. Ich habe mir zum Beispiel einen roten Sonnenhut gewünscht, weil er mir so gut gefällt. Meine Mama hat mir Anfang des Jahres ein paar gelbe Sonnenhüte gebracht und jetzt hat sich herausgestellt, dass sich darunter auch ein roter zu mir verirrt hat. Auf Natternkopf und Glockenblume bin ich gestoßen, weil es auf diese Pflanzen spezialisierte Wildbienen gibt. Kurze Zeit später habe ich sie in meinem Garten gefunden. Es kann durchaus nicht schaden, manche Pflanzen einfach mal wachsen zu lassen.
Garteneinblicke
Hier habe ich noch ein paar Bilder von meinen Beeten für euch. Ein paar Beete waren schon komplett beerntet, so dass ich sie wieder neu bepflanzen konnte.
Mein Highlight im Juli
Manchmal hat allabendliches Schnecken sammeln auch etwas Gutes. Man sieht welche Tiere nachts so im Garten unterwegs sind. Ab Mitte Juli ist mir regelmäßig ein Igel über den Weg gelaufen.