Wasserlauf mit Solarpumpe

Wasser im Garten macht nicht nur Kindern Spaß, es ist auch gut für das Gemüt von uns Erwachsenen. Unsere Kinder haben diesen Sommer eine Matschküche bekommen und ich endlich meinen Wasserlauf – mit Solarpumpe und ohne Beton, das war uns wichtig.

Umgestaltung unseres Terrassenbeetes

Bei unserem Einzug hat das Beet vor der Terrasse gar nicht meinen Vorstellungen entsprochen. Ganz viel Buchs und Kirschlorbeer – das passt nicht zu einem naturnahen Garten. Nach und nach haben wir diesen Bereich umgestaltet.

Dieses Frühjahr war der letzte Abschnitt dran: jetzt sind alle Buchs- und Kirschlorbeerbüsche weg. Stattdessen ist hier ein Staudenbeet mit Natursteinmauer und Wasserlauf entstanden.

Planung des Wasserlaufes

Grobplanung

Was ich nicht schon alles an Ideen für das Beet vor unserer Terrasse hatte…natürlich alle mit Wasserlauf. Von einer Zisterne mit Schwengelpumpe bis hin zum Erlebniswasserlauf als Spielplatz für die Kinder, war alles dabei. Am Ende ist es eine light-Version geworden, die wir mit ein paar Stunden Arbeit und für kleines Geld selber bauen konnten. Warum? Zeit und Geld spielten natürlich eine Rolle. Aber der Hauptgrund war, dass wir für die großen Pläne das Beet hätten vergrößern müssen. Dann wäre das abfallende Wiesenstück weg gewesen, auf dem die Kinder das ganze Jahr über so viel Spaß haben, mit Bobbycar, Laufrad und im Winter mit dem Schneerutscher. Da bin ich den Prinzipien der Permakultur wieder sehr dankbar: „Langsame Veränderung“ und „Beobachte und Handle“. Die großen Pläne kann ich immer noch umsetzen, wenn die Kinder größer sind.

Feinplanung

Für die Feinplanung habe ich das vorhandene Beet ausgemessen. Zuerst habe ich geschaut was schon da war und auch bleiben sollte: oben das Kräuterbeet, der Miniteich mit Kätzchenweide, rechts die Blaubeere mit der vorhandenen zugewachsenen Mauer dahinter, unten die Taglilien und zwei große Steine. Um den Hang etwas abzufangen, wollte ich die bereits vorhandene Natursteinmauer erweitern. Der Wasserlauf sollte vom Ende der Natursteinmauer in einen zweiten Mini-Teich aus einer Zinkwanne unten bei den Steinen fließen. Dass noch Platz für Stauden ist, habe ich für den Wasserlauf ein Breite von ca. 0,5 m vorgesehen.

Materialplanung

Einen künstlichen Wasserlauf bekommt man nur mit Strom zum fließen. Wir haben in unserem Garten aber keinen Stromanschluss, deshalb müssen wir auf die Sonnenenergie zurückgreifen. Bei unserem Miniteich mit Wasserspiel haben wir bereits gute Erfahrungen mit der Solarpumpe gemacht. Für Wasserläufe gibt es zum Glück auch Solarpumpen. Diese haben eine höhere Leistung, um ausreichend Wasser nach oben zu transportieren. Bei uns beträgt der Höhenunterschied, den die Pumpe bewältigen muss, ca. 1,5 m und der Wasserlauf ist ca. 2m lang. Unser Miniteich mit Wasserspiel hat eine Pumpe mit Akku. Für den Wasserlauf hätte eine Pumpe mit Akku mehrere Hundert Euro gekostet. Das war uns zu viel, weshalb wir für den Wasserlauf nur die einfache Pumpe (Solar Bachlaufpumpenset 25/1600) für 100 € ohne Akku bestellt haben.

Als Insektentränke wollte ich in den Wasserlauf zwei kleine Auffangschalen einbauen. Diese Auffangschalen sollen frostfest sein. Nach einigem Hin- und Herüberlegen ist uns die Idee gekommen, dass wir dafür alte Pfannen verwenden könnten. Wir haben in der Verwandtschaft ein bisschen rum gefragt und problemlos ein paar alte Pfannen bekommen. Die Henkel haben wir entfernt und fertig waren die Auffangschalen für 0 €. Die Quelle des Bachlaufes ist übrigens ein alter Topf.

Ausgekleidet haben wir den Wasserlauf mit Teichfolie aus dem Baumarkt. Verdeckt haben wir die Teichfolie mit Kalksteinen aus dem Steinbruch bei uns in der Nähe.

Bau des Wasserlaufes

  • Zuerst haben wir den Verlauf des Wasserlaufs mit Steinen gelegt, bis er uns gefallen hat.
  • Danach haben wir das Bett des Wasserlaufs ausgegraben und mit etwas Kalkschotter geebnet. Damit man unseren doch eher schmalen Wasserlauf am Ende schön mit Steinen gestalten kann und trotzdem noch Wasser sieht, haben wir das Bachbett nicht sehr tief ausgegraben.
  • Den Schlauch durch den, das Wasser wieder nach oben zur Quelle gefördert wird, haben wir unter der Teichfolie verlegt. So ist die Gefahr am geringsten, dass man ihn bei diversen Gartenpflegemaßnahmen beschädigt.
  • Als die Teichfolie platziert war, haben wir mit der Gießkannte geprüft, ob unser Wasserlauf tief genug ist, so dass das Wasser auch nicht überläuft.
  • Da unser Wasserlauf eher flach gestaltet ist, haben wir seitlich in die Teichfolie Pflastersteine eingeschlagen, so dass der Rand etwas höher ist. Auch nach diesem Bauschritt haben wir mit einer Gießkanne getestet, ob das Wasser den richtigen Weg nimmt. Jetzt kann die Position von Teichfolie und Steinen noch gut korrigiert werden. Falten sind zu vermeiden, da sich hier das Wasser schnell mal einen Weg nach draußen sucht.
  • Zum Schluss haben wir die Teichfolie seitlich mit größeren Kalksteinen verdeckt.
  • In den Wasserlauf selbst habe ich kleine Kalksteine und Kieselsteine gelegt, um die Teichfolie zu verdecken, und dass das Wasser trotzdem sichtbar bleibt.
  • Danach hieß es auch schon Solarpanel anschließen und warten bis die Sonne kommt.
  • Zuerst haben wir beobachtet, ob der Wasserstand im Miniteich abnimmt – Tatsache: da hat sich doch beim Steine legen noch die ein oder andere Falte gebildet, aus der uns das Wasser entwischt ist. Das war aber schnell korrigiert. Vor allem die Quelle und ihr Auslauf sollten tief genug gestaltet sein, da je nach Sonneneinstrahlung sehr viel Wasser kommt und es gerne auch mal nebenraus schießt.

Der Wasserlauf ist fertig!

Jetzt erfreut uns unser Wasserlauf schon seit Mai bei Sonnenschein immer mit einem fröhlichen gluckern. Eingewachsen ist er mittlerweile auch gut. Jetzt im Herbst strahlen die Sonnenhüte auch bei bewölktem Himmel um die Wette.

Noch eine Bemerkung: Kinder sollten sich von dieser Art des Wasserlaufs eher fern halten. Wenn man nicht aufpasst, dann wird diese Light-Version des Wasserlaufs schon „undicht“, wenn man nur zwei Steine bewegt, vor allem oben an der Quelle. Das ist uns diesen Herbst passiert. Da aber alles lose und ganz ohne Beton verlegt ist, war das Leck schnell wieder behoben. Jetzt im Winter werden wir die Pumpe abbauen. Dann freuen wir uns auf das Frühjahr, wenn es wieder plätschert.

In einem meiner nächsten Blogbeiträge wird es übrigens um die pflegeleichte Gestaltung meiner Staudenbeete gehen.

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