Was macht man mit 17kg Kürbis?

Wer in seinem Garten Gemüse anbaut, wird schnell merken, dass man es auch mal mit Ernteschwemmen zu tun haben kann, die man nicht auf einmal aufessen kann oder will. Deshalb ist es nicht nur wichtig zu wissen, wie man die einzelnen Gemüsearten haltbar machen kann, sondern auch wie man sie abwechslungsreich zubereiten kann. Bei uns ist das vor allem bei meiner Lieblingskürbissorte (der lange von Nizza) der Fall. Letztes Jahr hatten wir einen Kürbis, der 17kg auf die Waage brachte. Nur was macht man mit 17kg Kürbis? Schon ein Kürbis mit nur 8kg kann schnell überfordern. Die Gefriertruhe würde auf jeden Fall schnell aus allen Nähten platzen. Deshalb habe ich in den letzten beiden Jahren verschiedene Zubereitungsarten mit einem Kürbis ausprobiert. Diese werde ich als Anregung in diesem Beitrag mit euch teilen.

Mein Lieblingskürbis: Der lange von Nizza

Jetzt werden sich sicher einige fragen, warum ich nicht einfach kleine Kürbissorten wie den Hokkaido anbaue, um nicht vor dem Problem zu stehen, 17kg Kürbis verarbeiten zu müssen. Ganz einfach: Der Hokkaido will bei mir im Garten nicht so gut wachsen. Außerdem ist es schon irgendwie toll zu sehen, welches Riesengemüse der eigene Garten hervor bringen kann. Hier sind noch ein paar weitere Gründe, warum ich den langen von Nizza so toll finde:

  • Erntezeitraum: Der Erntezeitraum ist sehr lang. Man kann den langen von Nizza schon ab Anfang Juli recht klein ernten und wie Zucchini verarbeiten. Das Fruchtfleisch ist dann noch sehr hell. Oder man wartet bis er im Herbst vollkommen ausgereift und lagerfähig ist. Dann ist das Fruchtfleisch schön orange und die Schale verfärbt sich gelb.
  • Endstück angefressen? – Kein Problem: Bei mir kommt es ab und zu vor, dass der Kürbis am Endstück angefressen ist oder auch von alleine am Endstück faulig wird. Das ist, wenn man es frühzeitig bemerkt, kein Problem. Einfach Endstück abschneiden und den Rest vom Kürbis schnell verarbeiten.
  • Einfache Verarbeitung durch Wachstumsform: Dadurch, dass der Kürbis nicht rund ist sondern lang, kann man einfach scheibenweise den Kürbis zerkleinern und anschließend in die Form bringen, die man für die gewünschte Zubereitungsart benötigt (z.B. Scheiben oder Stücke). Durch die glatte Oberfläche lässt er sich auch leicht schälen. Dazu kommt, dass sich das Kerngehäuse nur an einem Ende befindet.
  • Haltbarkeit: Bei uns hält sich der lange von Nizza länger als der Hokkaido. Außerdem muss der lange von Nizza auch nicht auf einmal verarbeitet werden. Wir haben an unserem 17kg Exemplar über 3 Wochen immer wieder ein Stück abgeschnitten und verarbeitet. Das war kein Problem.

Rezeptanregungen

Kürbislasagne

Hier habe ich für euch das Rezept für meine Variante einer Kürbislasagne.

Tortellini mit Kürbissauce

Diese Zubereitungsart eignet sich sehr gut zur Resteverwertung oder, wenn es mal schnell gehen muss. Tortellini kaufe ich fertig und eine Kürbissauce ist innerhalb von 15-20 Minuten fertig. Hier sind zwei mögliche Zubereitungsarten:

  • Bechamelsauce als Basis: Vielleicht habt ihr ja noch von eurer Kürbislasagne Bechamelsauce und Kürbisscheiben übrig. Ich lasse dann die feinen Kürbisscheiben in der Bechamelsauce weich werden – pürieren – abschmecken und fertig.
  • Gemüsebrühe als Basis: Kürbis mit Zwiebel und Knoblauch (als zusätzlichen Geschmacksgeber) in Gemüsebrühe weich kochen – pürieren – mit einem Milchprodukt nach Wahl verfeinern (Creme fraiche, Schmand, Joghurt, Frischkäse – was der Kühlschrank so hergibt) – abschmecken und fertig.

Kürbisrisotto

Mit seiner orangenen Farbe ist das Kürbisrisotto ein echter Hingucker auf dem Teller. Die Zubereitung ist wie bei einem normalen Risotto. Zusätzlich zu dem Reis gibt man am Anfang der Kochzeit klein gewürfelte Kürbisstücke dazu. Dazu essen wir sehr gerne Garnelen.

Kürbissuppe

So mache ich meine Gemüsesuppe. Als Zutaten verwende ich neben Kürbis noch Zwiebeln, Kartoffeln und wenn vorhanden etwas Ingwer. Bei Kürbissuppe passt sehr gut Kokosmilch statt Sahne. Als Topping nehmen wir am liebsten Kürbiskernöl.

Ofengemüse

Ofengemüse eignet sich besonders, wenn man viel verschiedenes Gemüse in kleineren Mengen zur Verfügung hat oder man einfach Gemüsevielfalt auf seinen Teller bringen möchte. Für Ofengemüse kann eigentlich jedes Gemüse außer Blattgemüse verwendet werden.

Für das Ofengemüse schneide ich das vorhandene Gemüse in die gewünschte Form und verteile es auf einem Backblech. Dann würze ich es leicht (Den Geschmack des Gemüses sollte man nicht mit zu viel Gewürzen überdecken). Zum Schluss verteile ich mit einem Löffel etwas Öl über das Gemüse und schiebe es für 30-45 Minuten in den Backofen. Dazu gibt es bei uns meistens Kartoffeln und einen Quarkdip.

Tipp: Auch tiefgefrorener Kürbis ist für Ofengemüse geeignet. Wichtig ist nur, dass man den noch gefrorenen Kürbis in den Ofen gibt, sonst wird es eine matschige Angelegenheit.

Kürbisschnitzel

Aus dem langen von Nizza kann man ganz einfach 1cm dicke Scheiben schneiden (s. Bild oben) – prädestiniert für Gemüseschnitzel aus Kürbis. Ich verfeinere gerne die Panade noch mit etwas Parmesankäse.

Kürbis-Kartoffelpüree

Immer nur gelbes Kartoffelpüree ist langweilig. Mit Kürbis als Zugabe wird es schön orange.

Roh einfrieren

Irgendwann hat man doch mal die Nase voll von Kürbis. Da kommt es zu Gute, dass man Kürbis einfach in die gewünschte Form bringen und roh einfrieren kann.

Sonstige Anregungen

Immer noch Kürbis übrig? Familie, Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen freuen sich sicher über ein Stück.

Außerdem gibt es noch viele Zubereitungsmöglichkeiten, die ich noch nicht probiert habe (z.B. Kürbismarmelade oder Salat). Tatsächlich kann man Kürbis auch roh essen. Unser Sohnemann ist den Kürbis sogar am liebsten roh.

Wie bereitet ihr Kürbis zu? Ich freue mich auf eure Kommentare!

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