Ab Mitte/ Ende Mai kann endlich alles ins Freiland umziehen. Dieses Jahr wird es wegen dem aktuell kalten und nassen Wetter hier für manche Pflanzen vermutlich erst Ende Mai werden. Aber man kann jetzt schon einiges vorbereiten, dass es dann, wenn es soweit ist, mit dem Pflanzen schnell geht. In einem Beet habe ich Probleme mit Herbstanemonen. Sie verbreiten sich über Wurzelausläufer und ich war letztes Jahr etwas nachlässig mit dem Entfernen. Jetzt muss ich sie regelmäßig gründlich ausstechen, dass sie es hoffentlich irgendwann aufgeben. Es gibt aber auch Erfreuliches beim Beete vorbereiten. Auf einem Beet hatte ich im Herbst Spinat gesät. Da er dann aber nicht mehr richtig wachsen wollte, habe ich ihn über den Winter stehen gelassen. Im Frühjahr ist er jetzt noch ein bisschen gewachsen und hat doch eine ganz gute Ernte abgegeben. Letzte Woche war ich einen ganzen Nachmittag damit beschäftigt, Erde zu mischen und meine Pflanzgefäße für Tomaten, Paprika und Blumen zu befüllen.
Im Garten gibt es immer etwas zu tun, und natürlich macht es Spaß zu sehen, was dabei raus kommt. Im Folgenden stelle ich euch drei meiner Gartenprojekte vor, für die ich vorhandenes Material recycelt habe.
Pflanztrog bauen
Wir haben letztes Jahr zwei IBC-Container als Regentonnen angeschlossen und mit roten Holzbrettern verkleidet. Auf die eine Regentonne sehen wir von unserem Küchenfenster, auf die andere schauen unsere Nachbarn von ihrem Küchenfenster. Um den Ausblick aus den Küchenfenstern etwas attraktiver zu gestalten, möchte ich Blumen auf die Regentonnen pflanzen. Nur welches Pflanzgefäß eignet sich am besten? Es darf nicht zu hoch sein, weil die Regentonne bereits recht hoch ist. Zu schmal sollte es auch nicht sein, dass es nicht vom Wind umgeworfen werden kann. Vom Stil her sollte es zu der Holzverkleidung und dem Holzlager dahinter passen. Und viel kosten sollte es natürlich auch nicht. In meinem Fundus hatte ich kein passendes Pflanzgefäß. Dafür hatten wir aber noch passendes Baumaterial: alte Holzbretter, alte Teichfolie und ein paar Schrauben. Mit Säge, Akkuschrauber, Schere und Handtacker bewaffnet waren 1,5 Stunden später die beiden Pflanztröge (ca. 50x50x25cm) fertig.
Moorbeet anlegen
Wir mögen sehr gerne Heidelbeeren. Also ist es keine Frage, dass sie auch bei uns im Garten wachsen müssen. Das Problem bei Heidelbeeren ist, dass sie einen sauren Boden brauchen, sonst gehen sie kaputt. Der normale Gartenboden ist aber leider nicht sauer. Also muss man die Heidelbeeren in einem Kübel kultivieren oder ein extra Moorbeet anlegen, das vom Gartenboden abgegrenzt ist. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Möchte man eine größere Fläche in ein Moorbeet umwandeln, kann man ein Loch graben und es mit Teichfolie auskleiden. Für kleinere Moorbeete eignen sich größere Gefäße, wie z.B. Mörtelwannen. Davon haben wir noch ein paar vom Umbau übrig und eine davon war eh schon beschädigt, also perfekt für meinen Zweck. Nach ca. 2 Stunden hatte ich das Moorbeet fertig.
Im Moorbeet haben zwei verschiedene Sorten Heidelbeeren und eine Preiselbeere Platz gefunden. Es ist wichtig zwei verschieden Sorten Heidelbeeren anzupflanzen, weil sie sich gegenseitig befruchten und der Ertrag höher wird. Laut der Gärtnerei sind alle Heidelbeeren Fremdbefruchter, auch wenn auf dem Infoschild steht, dass sie sich auch selbst befruchten können.
Torf und Nachhaltigkeit
Aus Gründen der Nachhaltigkeit sollte man eigentlich keinen Torf verwenden, da für den Abbau von Torf Moore zerstört werden. Leider ist es zumindest für das Kultivieren von Heidelbeeren, die ja einen sauren Boden brauchen, gar nicht so einfach eine Alternative zu finden. Zumindest keine, die auf die Schnelle funktioniert. Und ich möchte auch nicht riskieren, dass es meine Heidelbeeren dann nicht überleben. Deshalb habe ich für mich den Entschluss gefasst, dass es in Ordnung ist, Torf in kleinen Mengen für ein Moorbeet zu verwenden. Ich möchte ja nicht meinen ganzen Garten in ein Moorbeet verwandeln und das bisschen Torf, das ich für mein Moorbeet benötige, schadet der Umwelt meiner Meinung nach nicht übermäßig. Ich werde das Moorbeet mit Material mulchen, die den Boden sauer halten, z.B. Rindenmulch, so dass ich für die Instandhaltung des Beetes keinen Torf mehr benötige.
Viel sinnvoller ist es, zu schauen, dass man keine Gartenerde kauft, die Torf enthält. Da gibt es nämlich zumindest für den Hobbybereich gangbare Alternativen. Dieses Jahr hatte ich noch keine Zeit mich genauer mit diesem Thema zu befassen und ich gebe auch zu, dass ein Teil der Erde, die ich zum Befüllen meiner Pflanzgefäße gekauft habe, Torf enthält. Es macht finde ich keinen Sinn, alles in einem Jahr auf komplett nachhaltig und Permakultur umzustellen – da muss man rein wachsen. Nächstes Jahr werde ich mich mit diesem Thema befassen und torffreie Erden testen. Mein Ziel für die Zukunft ist es irgendwann meinen Bedarf an Erde selber decken zu können, u.a. durch eine gute Kompostwirtschaft.
Bohnentipi vorbereiten
Letztes Jahr schon hatte ich schon ein Bohnentipi mit Stangenbohnen. Ich finde das ist eine gute Idee, vor allem wenn man kleine Kinder hat. Letztes Jahr war Max noch zu klein, aber dieses Jahr hat er hoffentlich Spaß beim Spielen im Bohnentipi. Mein Beet hat einen Durchmesser von ca. 1,5m. Für das Bohnentipi habe ich 7 Stangen genommen. Sie sollten mindestens zwei Meter lang sein, da die Stangenbohnen sehr hoch ranken können. Letztes Jahr war das Tipi nicht hoch genug und die Bohnen sind darüber hinaus gewachsen. Als Stäbe habe ich natürlich auch wieder Material verwendet, das wir schon hatten. Ein paar dünne Buchenstämme aus unserem Reisschlag letztes Jahr und ein paar stabile Haseläste. Ein bisschen Beetvorbereitung mit eingerechnet ist das Bohnentipi nach ca. 1h vorbereitet.
Ich hoffe ich konnte euch wieder ein paar Ideen geben was man so alles aus alten Materialien oder Materialien, die der Garten uns schenkt, bauen kann. In der Permakultur wollen wir ja möglichst keinen Abfall produzieren und alles was geht wieder verwenden.
Gartenbeobachtungen
Ein Ziel der Permakultur ist es Nützlinge im Garten anzusiedeln. Wir waren schon erfolgreich. In unserer Sonnenfalle hat sich eine Zauneidechse angesiedelt. Neben diversen Insekten fressen sie auch die Eigelege von Schnecken und helfen somit zu verhindern, dass sich zu viele Schnecken im Garten aufhalten, die es auf unser Gemüse abgesehen haben. Neben diesem hilfreichen Aspekt sind sie auch einfach schön anzusehen.