….ein Unwetter mit Hagel hat letzten Donnerstag ganz unerwartet über unseren Garten hinweg gefegt. Bisher hat man zwar ganz oft von den Folgen von Unwettern in den Nachrichten gehört, aber das war doch immer weit weg. Auch Unwetterwarnungen gab es schon so oft, dass man sie eigentlich nicht mehr ernst genommen hat.
Tatsächlich gab es für Sigmaringen letzten Donnerstag keine spezifische Unwetterwarnung. Auch nicht in meiner Wetter-App, die ständig vor irgendetwas warnt. Es war noch nicht einmal Regen angesagt. Mittags habe ich sogar noch mit Brennnesseljauche gedüngt und mich gefreut, dass die Pflanzen mit den steigenden Temperaturen jetzt endlich los legen können.
Wie wir das Unwetter erlebt haben
Wir waren im Freibad ganz in der Nähe von unserem Wohngebiet, als der Himmel plötzlich dunkel wurde…schnell geduscht, haben wir es noch bis in die Umkleide geschafft bevor es los gelegt hat. Wir dachten: „Naja es wird stark regnen und winden, wie schon so oft.“ Dann wurde es laut und die Hagelkörner sind sogar bis in unsere Kabine durch den unteren Spalt hereingeschossen. Der Wind war so stark, dass der Hagel fast waagerecht kam. Schon sehr unheimlich, aber auch irgendwie ein Erlebnis. Wir waren (zum Glück) so mit Kinder Beruhigen beschäftigt, dass wir gar nicht an den Garten gedacht haben. In der Umkleidekabine haben wir ja auch nicht wirklich viel mitbekommen. Ab und zu haben wir mal kurz rausgespickt, uns dann aber schnell wieder verschanzt. 35l/m² in 10min – die Straße vor dem Freibad hat sich in einen reißenden Bach verwandelt.
Im Nachhinein muss ich sagen: Zum Glück waren wir nicht zu Hause und mussten machtlos mit ansehen, wie die Pflanzen vom Hagel zerschlagen wurden. So waren wir einfach nur froh, dass es uns gut geht und am Haus nur überschaubare Schäden entstanden sind.
Und danach?
…schnell nach Hause und einen Blick in den Garten werfen: Ein Bild der Verwüstung, aber zum Glück nur zum Teil.
ungeschützte Bereiche
Die Blätter meiner Tomaten, Paprika und Auberginen in Töpfen an der Hauswand – zerfetzt:
Die Blätter von Buschbohnen, Gurke und Wildtomate im Hochbeet, Salat, Buternut-Kürbis und Zucchini – zum Großteil matsch.
Hätte ich die Salaternte doch lieber in der heißen Mittagszeit gemacht und nicht auf den nächsten Tag verschoben. Zum Glück hatte ich die Jostabeeren vormittags noch geerntet.
In meinen Staudenbeeten hat es zum Glück nur die Funkien ernsthaft erwischt. Ok und die Ballenhortensien, aber an denen hänge ich nicht. Die Blumenwiese wird wieder aufstehen. Da sind die meisten schönen Blüten gerade leider begraben.
geschützte Bereiche
Die Gemüseschutznetze haben ihrem Namen alle Ehre gemacht. Alle Pflanzen darunter haben keinen Schaden genommen. Das Gewächshaus blieb zum Glück auch unversehrt, gut dass wir uns für ein qualitativ hochwertiges entschieden haben. Genauso blieb die dicke Folie vom Tomatendach unversehrt. Unter dem Tomatendach hat es auch nur drei Tomaten am Rand etwas beschädigt.
Geschützt durch Hauswände waren mein Beet vor der Haustür- hier haben sogar die Ballenhortensien kaum Schaden genommen – und das Beet zwischen unserem und dem Nachbarhaus. Wie durch ein Wunder haben auch unsere Stangenbohnen nichts abbekommen. Sie waren geschützt vom Wald. Hier sieht man wie praktisch das Waldgartenprinzip ist. Die Bäume bieten zwar manchmal (un)erwünscht viel Schatten, haben in diesem Fall aber auch Schutz vor dem Unwetter geboten.
Ich habe noch Hoffnung auf eine Ernte
Ein Wunder der Natur, tatsächlich ist soweit ich das einschätzen kann keine Pflanze ganz kaputt. Es sind noch Triebe stehen geblieben, von den großen Blättern geschützt. Die Ernte wird jetzt nur kleiner ausfallen und noch später kommen, als aufgrund des durchwachsenen Sommers eh schon. Zum Glück müssen wir nicht von den Erträgen, die unser Garten bringt Leben. Im Gewächshaus kann ich schon viele Gurken ernten und die Ernte am Tag nach dem Gewitter kann sich auch sehen lassen. Auf eine üppige Ernte von roten Johannisbeeren kann ich mich auch noch freuen. Sie wurden von unserem großen Blutpflaumenbaum geschützt.
Ich bin sehr froh, dass ich nicht nur Vielfalt, sondern auch vielfältig (Beetformen und -standorte) anbaue. Irgendetwas überlebt immer.